FF Stift Zwettl
17.05.2024 | BH Zwettl | Berichte KHD

Katastrophenschutzübung - TEMPESTAS 2024

Die BH Zwettl führte gemeinsam mit dem Bundesheer und anderen Organisationen eine große Übung durch.

Am 15. und 16. Mai 2024 führte die Bezirkshauptmannschaft Zwettl gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesheer (Führungssimulator Weitra und Truppenübungsplatz Allentsteig), den Gemeinden, den Einsatz-, Rettungs- und Hilfsorganisationen, den Landeskliniken, den Pflege- und Betreuungseinrichtungen sowie Infrastrukturunternehmen eine Stabsrahmen- und Feldübung durch. Mehr als 200 Personen waren am ersten Übungstag im Einsatz.

Was wurde geübt?

Das Übungsszenario bei der Katastrophenschutzübung TEMPESTAS 2024 (lat. Sturm) orientierte sich am schweren Hagelunwetter samt darauffolgendem Tornado, welches sich am 24. Juni 2021 in Tschechien ereignete und neben fünf zerstörten Ortschaften leider auch fünf Todesopfer sowie über 300 Verletzte forderte. Auch im Großraum Allentsteig sorgte diese Unwetterfront für schwere Hagelschäden. Für solche Ereignisse gilt es in Zukunft vorbereitet zu sein. Bei der Übung wurden neben Schäden durch Sturm insbesondere auch Strom- und Kommunikationsausfälle fiktiv angenommen. Daher sollte speziell die Notkommunikation im Bezirk Zwettl zwischen den Gemeinden und der Bezirkshauptmannschaft, aber auch mit Einrichtungen der kritischen Infrastruktur (Landesklinikum Allentsteig, Pflege- und Betreuungszentrum Zwettl, Seniorenzentrum St. Martin, Sparkasse Zwettl, Fa. Kastner) beübt werden.

Wie wurde geübt?

Eine derartig große Übung erfordert eine zentrale Steuerung der Übung, welche durch die Fachabteilung IVW4 Feuerwehr und Zivilschutz des Landes übernommen wurde. Ein erfahrenes Team hat die Übungseinspielungen an den beiden Übungstagen aus der sogenannten Übungsleitung durchgeführt. Die Übungsleitung übernahm sozusagen die Simulation der angenommenen Unwettersituation und spielte anhand eines Einlagenkatalogs diverse Informationen für die Übenden ein.

Besonders wichtig bei der Übung war der zumindest gedankliche Verzicht auf technische Systeme. Ohne die wie gewohnt zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel wird eine Einsatzbewältigung vor große Herausforderungen gestellt. Es sollte daher die Kommunikation über Funk und Botendienste sowie Besprechungen mit physischer Anwesenheit beübt werden, um daraus die notwendigen Erkenntnisse zu gewinnen.

Urbane Trainingsanlage Steinbach – TÜPL Allentsteig

Der Höhepunkt der Übung war am 15. Mai 2024 mit einem Praxisteil der Blaulichtorganisationen in der urbanen Trainingsanlage Steinbach am TÜPL Allentsteig.

Hier wurde ein Tornadoereignis angenommen, das einen Reisebus im Siedlungsbereich erfasste und umwarf. Dieses Übungsszenario stammt ebenfalls vom Referenzereignis vom 24. Juni 2021 in der tschechischen Ortschaft Mikulcice (deutsch Nikolschitz). Insassen eines Busses zählten zu den am schwersten verletzten Personen, die der Tornado in Tschechien am 24. Juni 2021 forderte.

Angebot der Funkamateure für Gemeinden

Zusätzlich boten die Funkamateure, die mit einer Funkstation auf der Bezirkshauptmannschaft Zwettl und in der Stadtgemeinde Allentsteig vertreten waren, am 1. Übungstag eine Überprüfung des Funkempfangs mittels Amateurfunkgeräten in den Gemeinden an. Somit können jene Gemeinden, die an der Übung teilnehmen, den Funkempfang in der Gemeinde prüfen lassen.

Welche Ziele verfolgte die Übung?

Die Katastrophenschutzübung TEMPESTAS 2024 verfolgte die nachstehenden Ziele:  organisationsübergreifende Zusammenarbeit  Einbindung von überörtlichen Kräften bzw. Spezialkräften, Sonderdiensten, etc.  Beübung der behördlichen Führungsebenen  Beübung der Einsatz- und Führungsstäbe der Einsatzorganisationen und Gemeinden  Beübung von Krisenstäben der Infrastrukturbetreiber  Sammlung von Erkenntnissen für die weitere Katastrophenschutzplanung

DANKE

Die Bezirkshauptmannschaft Zwettl ist auf Grund des NÖ Katastrophenhilfegesetzes Drehscheibe im Katastrophenfall. Daraus ergibt sich auch die Verpflichtung zu regelmäßigen Übungen. Bezirkshauptmann Dr. Markus Peham: "Als Bezirkshauptmann ist es mir wichtig, dieses Netzwerk mit den Einsatzorganisationen zu stärken. Neben regelmäßigen Sicherheitstreffen hat die heutige Übung besondere Bedeutung für unsere Planungen und streicht diese auch die herausragende Zusammenarbeit im Bezirk Zwettl hervor.

Allein schon der Prozess der Übungsvorbereitung in den vergangenen Monaten hat das Netzwerk gestärkt und ganz wesentliche Fragen für die weitere Erarbeitung von Katastrophenschutzplänen, insbesondere dem Sonderkatastrophenschutzplan Strom- und Infrastrukturausfall, aufgeworfen.

Dafür sei allen Gemeinden, die in dieser Planung eine ganz wesentliche Rolle spielen, wie auch den Einsatzorganisationen und Infrastrukturbetreibern ein besonders herzliches Dankeschön für die hervorragende Arbeit im Dienste unserer Bevölkerung ausgesprochen."

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